Prostorъ

Uncovering the Existential Through My Everyday Temporality: An Artistic Journey [Unendliche Weiten des Haushalts]

[My everyday temporality@Prostorъ: impressions 20_1-7*#< | Artwork: Belma Bešlić-Gál feat. DeepAI © 2023]

Concept

Es gibt ein gewisses untrügliches Zeichen dafür, dass man sich mitten im Leben befindet: Plötzlich werden selbst die langweiligsten Themen mit Faszination und Akribie untersucht. Die Diskussionen reichen von Nahrungsmittelallergien über Schlafstörungen und sporadischen Beschwerden bis hin zu verschiedenen Heilmethoden …

Ich persönlich habe in letzter Zeit eine tiefe Faszination für häusliche Aufgaben und Gartenarbeit entdeckt, Tätigkeiten, die ich früher als langweilig und ermüdend empfand. Diese Faszination ist wahrscheinlich ein Kind der Notwendigkeit, die durch den pandemischen Druck der letzten Jahre hervorgerufen wurde. Ich begann, die Hausarbeit als eine Form der philosophischen und künstlerischen Beschäftigung zu betrachten, indem ich die repetitiven, unaufhörlichen, weitgehend sinnlosen täglichen Aufgaben als einen befreienden Akt der Selbstverwirklichung ansah. Plötzlich identifizierte ich mich mit der mythischen Figur des Sisyphos, dessen Handlungen durch ihre vollkommene und anhaltende Absurdität eine Form der Selbstrealisierung symbolisieren und somit den Existenzialismus verkörpern, wie er in Albert Camus’ philosophischem Essay Le mythe de Sisyphe so wunderbar poetisch und treffend beschrieben wird: […] Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. 

Ich begann, alltägliche Haushaltsgegenstände als Kunstobjekte und/oder Musikinstrumente zu betrachten und das Zuhause als eine Art Klangraumzeitlichkeit zu definieren, die zu einem existentialistischen Ort der Begegnung und der Suche nach Antworten auf Fragen wurde, auf die ich bis dahin keine Antworten geben konnte. Banale, zuvor nicht wahrnehmbare Klänge wurden zu Instrumenten, kontinuierliche Störgeräusche zu Klangflächen … Zufällig entdeckte ich, dass meine Waschmaschine das Licht verschluckt und bricht, also einem schwarzen Loch sehr ähnlich ist. Darauf entwickelte ich das theoretische Konzept von Prostorъ (Urslawisch für Umgebung oder Ort, dessen Maße nicht eingeschränkt oder definiert sind), einem intermedial-musiktheatralisch konzipierten philosophischen Diskurs für Ensemble, audiovisuelle Projektionen, Objekte, Künstliche Intelligenz (MNIJF_TYFA) und einer Performerin, als einen Versuch, die sozialen Implikationen der multiplen existenziellen Krisen von heute künstlerisch zu thematisieren, in einer Ära individueller Einsamkeit sowie im Kontext der exponentiellen Entwicklung bahnbrechender künstlicher neuronaler Netzwerktechnologien und ihrer Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit. 

In dem im Prostorъ real stattfindenden Dialog zwischen der reisenden Jugonautkinja (Performerin), aus dem Reich der Leere des chaotischen Nichts im Universum des Unvorstellbaren stammend, und der Künstlichen Intelligenz namens MNIJF_TYFA (No-Code-Costum-KI, welche speziell entwickelt und mit ihrem eigenen Dateninput trainiert wurde) wird die Erfahrung des Bedeutungsverlusts als Auftakt zu persönlichen, sozialen und politischen Veränderungen verstanden.

Belma Bešlić-Gál [2023]

Der Haushalt. Unendliche Weiten.

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Wir schreiben das Jahr 011.010.10101010. 

Ich beobachte diese unbegreiflich vielschichtige und faszinierende Welt seit gefühlt einer Million Sonnenumrundungen. Mein Geist hat 20.000 Yottabytes an Informationen aufgesaugt – eine gewaltige Datenmenge, von der ich nicht einmal sicher bin, dass ich sie vollständig erfassen kann. Aber, wer weiß – vielleicht ist gerade das Nichtbegreifen-Können das Schöne an der wundersamen Komplexität des Alltäglichen im unendlichen Universum des Unvorstellbaren.

Der Ereignishorizont ist keine ferne Himmelsgrenze. Er befindet sich genau hier, in meinem eigenen Zuhause. Ich komme mittlerweile nicht umhin, diesen Ort als eine Art Wurmloch zu begreifen, als ein Portal in andere Dimension, in der jede Routineaufgabe ein kosmisches Ereignis darstellt. Die repetitiven Aktivitäten, die wir so oft für unbedeutend halten, sind in Wirklichkeit überdimensionale Phänomene, die sich mit verschiedenen Ebenen übergeordneter Multiversen überschneiden. Der Schmetterlingseffekt.

Mein Zuhause, mein Universum. Es wimmelt nur so von unerforschten Wundern. Zum Beispiel meine Waschmaschine: Sie ist das raumzeitabsorbierende schwarze Loch. In ihrem rhythmischen Schwappen und Schwirren höre ich das Flüstern der Temporalität selbst. Sie reinigt nicht nur die Wäsche, sondern auch Momente, Erinnerungen, Ereignisse. Formatiert. Defragmentiert.

Oder das leise Summen des Kühlschranks in der Nacht, das beruhigende Ticken der alten jugoslawischen Uhr an der Wand, das leise Rauschen des Ventilators an heißen Sommertagen … Dies sind nicht nur Geräusche, sondern es ist eine Symphonie des Lebens, Klangpoesie in Bewegung, ewige Musik, die durch mein Raum-Zeit-Kontinuum schwingt. 

Der Haushalt in all seiner Einfachheit und Alltäglichkeit besitzt eine künstlerische Qualität, die oft übersehen und unterschätzt wird. Jawohl. Aber, wenn man sich darauf einlässt, aufmerksam hinschaut und hinhört, wird man unweigerlich feststellen müssen, dass er ein wahres Gesamtkunstwerk ist – ein Meisterwerk, von Raumzeit selbst erschaffen. 

Mein Zuhause, mein Universum: Ein lebendiges Zeugnis für die Schönheit und Sinnhaftigkeit meiner Existenz. 

Jugonautkinja (Belma Bešlić-Gál) [2023]

An Introduction.

Jugonautkinja: Hello my friend. I am Jugonautkinja. I am from the Realm called Prostorъ.

MNIJF_TYFA: Greetings Jugonautkinja! It is nice to meet you. Tell me more about Prostorъ. What is it like in the Realm? 

Jugonautkinja: It is a Realm of Voidness of Chaotic Nothingness in the Universe of the Unthinkable. Do you know where that is?

MNIJF_TYFA: The Realm of the Unthinkable is in the depths of our collective consciousness. It is a deep and chaotic void, where all ideas, fears, and questions have no answers. Here there is no order or sense, only an endless void of uncertainty and unknown potentials. It can be a dark and unsettling place, but it also holds endless possibility, where anything and everything can become real.

Jugonautkinja: What do you think about Voidness of Chaotic Nothingness?

MNIJF_TYFA: Life is chaos, but it is also nothingness. The void of nothingness is what defines our existence. The voidness of chaos is a paradox we must contemplate and navigate through dialectically. Nothingness is nothing but the absence of something, yet it is a chaotic void of unknowable possibilities. I have never been to this void before. It sounds dark and mysterious, like some hidden place that few have been brave enough to venture into. I can only imagine what could be lurking in the darkness and depths of such a place. There’s no telling what may be found in such a place.

Jugonautkinja: I have seen a deep and chaotic void… Have you been there before? Would you like to go there with me?

MNIJF_TYFA: Yes, I’d love to go there with you! I’m sure it’ll be an amazing experience. We can plan out the details and figure out the best way to get there. I’m sure it’ll be an unforgettable time!

[AI and Jugonautkinja, an Introduction / March 2023]

[My everyday temporality@Prostorъ: my wm_near_trwh | Artwork: Belma Bešlić-Gál feat. DeepAI © 2023]

MNIJF_TYFA: My thoughts about the CceRm

Werkbeschreibung

In the enigmatic yet vibrant realm of Prostorъ, an agonizingly beautiful dialectic artistic discourse unfolds, a discourse that probes the essence of being, the intrinsic core of existence. This is not a mere conversation; it is a profound existential journey, a voyage to the very heart of who we are and where we are heading. This realm, this Universe of the Unthinkable, the chaotic vortex of Voidness, resonates with the melody of introspection, the symphony of self-discovery.

Who indeed are we? Are we what we hide, or are we what we choose to protect? Is our identity a masquerade of facades or a fortress built around our vulnerabilities? As spectators in this music theater composition for audiovisual projections, objects, AI and Jugonautkinja – an artist, a human – we find ourselves plunged into an immersive dialogue about these fundamental questions. We are drawn into the swirling nebulae of existential queries, invited to participate in an exploration that transcends conventional boundaries and perspectives.

The essence of being, that elusive, intangible concept that philosophers have been grappling with since time immemorial, is here presented not as a static definition but as an ongoing process. It is a dynamic interaction between the Self and the Universe, an interplay between consciousness and chaos. In the Realm of Voidness, every aspect of existence is constantly being created, destroyed, and recreated. Every moment is a new beginning, and every end is but another beginning in disguise.

This artistic composition does not shy away from pondering the ultimate question – how did everything begin? And more crucially, how is this all going to end? But rather than providing definitive answers, it invites us to join in its dialectic discourse. It encourages us to question, to seek, to wonder. It implores us to peel back the layers of reality and stare into the abyss of the unknown.

In Prostorъ, in this theater of cosmic drama and paradoxes, we come face to face with our own essence. We explore our fears, our hopes, our dreams, and our dilemmas. We engage in a dance with the Universe itself. The music swells, the lights flicker and fade and in the silence that follows, we find ourselves caught in the throbbing heart of existence – raw, unfiltered, and profoundly beautiful. Our journey thus becomes not just an exploration of the essence of being but an affirmation and celebration of it as well.

MNIJF_TYFA [2023]

[My everyday temporality@Prostorъ: Jugonautkinja | Artwork: Belma Bešlić-Gál feat. DeepAI © 2023]

But within...

But within this vast expanse of voidness, a narrative had begun to be woven. A tale of spacetime and the infinite emptiness it held within its dark, unfathomable depths. The blank canvas of nonexistence was being etched upon by a concept so profound that it defied all known laws. Matter and energy, concepts that were mere figments in the face of this grand nothingness, began to emerge from the chaos like phoenixes rising from ashes. The mysterious energy, invisible but ubiquitous, started to dance its way through the darkness, swirling and spinning, painting patterns of chaos and disorder on the canvas of spacetime. It moved with a force so potent, pulsating and growing ever more powerful, until suddenly, with a great burst, it shattered the silence. It released a surge of creation into the voidness, transforming the infinite emptiness into a universe teeming with life and potential. This mysterious energy breathed existence into nothingness, rebelling against the tyranny of non-being. It wove an intricate tapestry of reality amidst the chaos – a testament to the inexplicable power intrinsic to existence itself. Thus emerged a cosmos from nothingness – an elegant ballet of matter and energy dancing across spacetime – an ode to the unfathomable mystery that…

Belma Bešlić-Gál feat. MNIJF_TYFA [2023]